Unsere Produzentinnen

Produzentin Inês beim Kaffeekirschen sieben

Inês

Inês

Mein Name ist Inês. Ich bin Kaffeebäuerin, gelernte Apothekerin, und habe drei Kinder. Meine Farm ist 17 Hektar groß, in Carmo de Minas, Brasilien, zertifiziert nach Rainforest Alliance und Fairtrade.

Meine Urgroßeltern stammen aus Italien. Sie kamen in der en 1930er Jahren nach Brasilien und begannen mit dem Kaffeeanbau. Die Kaffeetradition wurde an die nächsten Generationen weitergegeben. Meine Familie lebte davon, bis ich 7 Jahre alt war. Danach verließ meine Familie aufgrund einer Kaffeekrise das Kaffeegeschäft und zog in die Stadt.

Im Alter von 18 Jahren lernte ich meinen Mann kennen, der auch Kaffeeproduzent war. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nur wenig auf dem Hof helfen, da ich in einer Apotheke arbeiten musste, um die Kosten für den Haushalt zu decken.

2017, als meine Familie ständig damit zu kämpfen hatte, sich mit der Kaffeeproduktion über Wasser zu halten, habe ich angefangen mehr über das Kaffeeproduktion zu lernen. Im Verband AMECAFE besuchte ich alle verfügbaren Kurse über Kaffeespezialitäten, Nacherntetechniken, Kaffeefermentierung und Qualitätskontrolle und fand zu mir selbst. Ich gab die Arbeit als Apothekerin auf, und widmete mich ganz der Kaffeeproduktion.

"Das Leben auf dem Kaffeefeld ist kein Märchen, sondern das Gegenteil ist der Fall. Dürren, starke Niederschläge und Hagel, um nur einige der Probleme zu nennen, die mich beunruhigen. Ich liebe es, Kaffeeproduzentin zu sein, trotz all dieser Unsicherheiten, denn das Leben auf dem Land ist einzigartig. Und es ist sehr befriedigend zu wissen, dass jede einzelne Bohne, die ich produziere, meine Liebe hat und irgendwo in einer Tasse ein besonderes Erlebnis bietet."

Bilder von unserem Besuch bei Inês 2022


Ivanyse

Mein Name ist Ivanyse. Ich bin Brasilianerin, Landwirtin, Q-Grader, Eigentümerin der Fazenda Catiguá. Die Farm ist 60 Hektar groß und befindet sich in der Serra da Mantiqueira in Minas Gerais .

Meine Eltern begannen 1974 mit dem Kaffeeanbau, nachdem ein Freund ihnen den Rat gegeben hatte:

"Eine kleine Kaffeeplantage kann eine kleine Familie ernähren".

Das war zufällig in dem Jahr, in dem ich geboren wurde. Ich glaube, dass meine Leidenschaft für Kaffee dort begann. Ich bin inmitten der Plantagen aufgewachsen.

Ich habe Betriebswirtschaft studiert um bei der Entwicklung der Farm zu helfen. Weil ich finanziell unabhängig sein wollte, habe ich auch Jura studiert. Ich war drei Jahre lang als Rechtsanwältin tätig und arbeitete zehn Jahre lang als Analystin für die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Minas Gerais.

Im Jahr 2013 habe ich meine Stelle aufgegeben, um meinen Eltern bei der Produktion des Kaffee zu helfen. Heute sind meine Kinder und mein Mann an allem beteiligt und bilden ein Fundament für mich.

Bilder von unserem Besuch bei Ivanyse 2022

Ivanyse


Marcia

Mein Name ist Marcia. Ich komme aus einer großen Familie mit 10 Geschwistern, und meine Eltern arbeiteten auf Kaffeefarmen. Schon früh half ich meinen Eltern auf dem Feld, um das Familieneinkommen zu verbessern. Im Jahr 1998 heiratete ich, und zog zu meinem Ehemann Maurílio, der bereit Land besaß.

Es gab eine Zeit, in der mein Ehemann Maurílio an Depressionen litt und wir durch sehr schwierige Momente gingen. Er wollte das Grundstück verkaufen und in die Stadt ziehen, weil das, was wir produzierten, kaum reichte, um die Rechnungen zu bezahlen. Ich hatte große Angst davor, schließlich würde ich meine Farm zurücklassen, und müsste mir eine andere Beschäftigung suchen.

Da beschloss ich, gegen die Idee meines Mannes anzukämpfen und fand den Mut, noch mehr zu verbessern. Es war sehr herausfordernd, denn ich stand im Gegensatz zu meinem Ehemann. Ich orientierte mich um, und suchte nach Verbesserungen, und ließ mein Farm zertifizieren.. Zuerst erhielt ich das "Certifica Minas", was mir sehr half, die Rückverfolgbarkeit der Plantage zu gewährleisten und die Produkte richtig zu verwenden.

Marcia

Im Jahr 2006 gründeten wir eine Vereinigung, in der wir lernten, was Spezialitätenkaffee bedeutet. Wir qualifizierten uns weiter, bemühten uns, uns jedes Jahr zu verbessern und nahmen an einigen Wettbewerben teil, bei denen wir Trophäen gewannen - jeder Sieg eine kleine Eroberung.

Die zweite Herausforderung war die Fairtrade-Zertifizierung, die gerechtere Preise anstrebt. In dieser Zertifizierung haben wir Regeln für den bewussten Einsatz von Agrochemikalien, mit Fokus auf Umwelt und soziale Belange zu befolgen.

Die dritte Herausforderung bestand darin, Bio-zertifiziert zu werden. Heute bin ich von der Zertifizierungsstelle ECOCERT zertifiziert. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich geglaubt und gekämpft habe und jede Hürde überwunden habe. Jedes Jahr bringt neue Herausforderungen, denn das Klima ist nicht mehr dasselbe. Aber jedes Jahr gewinnen wir auch neue Partner und kämpfen immer weiter, um alle Herausforderungen zu meistern.

Ich sehe in dem unbeständigen Klima und den Kosten des Kaffeeanbaus eine Herausforderung, aber unsere Familie teilt das Ziel, qualitativ hochwertige Kaffees zu produzieren, was uns motiviert, unsere Arbeit mit Hingabe fortzusetzen. Wir arbeiten gewissenhaft daran, den Einsatz von Chemikalien auf unserer Farm zu minimieren, den Bewuchs aktiv zu kontrollieren und den Kaffee selektiv zu ernten.

Wir bauen auf Sítio Nossa Senhora da Aparecida in Campanha in Minas Gerais die Sorten Red Catuai, Yellow Catuai und Mundo Novo an und produzieren jährlich 230 Säcke Kaffee. Unsere Ernte wird einer natürlichen Verarbeitung unterzogen. Die geernteten Kirschen werden zunächst gespült und sortiert. Anschließend werden die gespülten Kirschen 28 Tage lang getrocknet, bevor sie 40 Tage ruhen können. Dadurch stabilisieren sich die Aromen, die für hochwertige Kaffees essentiell sind.

Unser Kaffee gehörte zu den 6 besten Einreichungen in der Kategorie Natural und Pulped Natural des Qualitätswettbewerbs 2021 und 2022, den AMECAFÉ Mantiqueira (der Verband der Kaffeeunternehmerinnen in der Serra da Mantiqueira) veranstaltet hat.


Simone

Simone

Mein Name ist Simone. Ich bin Landwirtin, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen. Ich lebe seit 1999 lebe ich auf unserem Sítio in São Gonçalo do Sapucaí in Minas Gerais.

Früher war ich Weberin und lebte in der Stadt. Mit Kaffee hatte ich nur während der Erntezeit als Leiharbeiterin zu tun. 1999 heiratete ich und zog aufs Land, wo mein Mann bereits Kaffeeproduzent war. Dort begann ich mich für den gesamten Prozess, vom Anbau bis zum Verkauf des Kaffees, zu interessieren. Ich half meinem Mann auf dem Feld, vor allem bei der Kaffeeernte. Dabei entwickelte ich mich ständig weiter, um die Qualität des Kaffees zu verbessern. Im Jahr 2012 erhielt mein Mann das Sítio Canarinho von seinem Vater, und seitdem betreiben wir gemeinsam den Kaffeeanbau.

Nachdem ich den ersten Platz beim Wettbewerb für Spezialitätenkaffee gewonnen hatte, wusste ich, dass mein Platz in der Kaffeewlt ist. 2016 trat ich dem Verband der Erzeuger von Alto da Serra - APAS - bei und schloss mich der Gruppe "Flores em Ação" an, einer Gruppe von Frauen, die ausschließlich Kaffeeproduzentinnen sind. Dort begann ich verschiedene Kurse zu besuchen, um mich weiterzuentwickeln und die Qualität unserer Kaffees immer weiter zu verbessern.

Im Jahr 2019 wurde ich in der Kategorie "Natural" CHAMPION. Im Jahr 2020 erreichte ich den zweiten Platz in der Kategorie "Pulped Cherry" und war unter den Top 10 in der Kategorie "Natural".

Diese Siege sind das Ergebnis von viel Mühe, harter Arbeit und Hingabe. Ich bin stolz darauf, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln und unseren Kaffee zu verbessern.

2023 habe ich es geschafft, mich Bio zertifizieren zu lassen.


Edvalda

Mein Name ist Edna und mein Mann heißt Eugenio. Wir haben uns 2003 in Sao Jose dos Campos (SP) kennengelernt, als Eugenio nach Brasilien kam. Beide stammen wir aus Familien, die schon immer von Landwirtschaft und Viehzucht gelebt haben, daher kommt unsere Leidenschaft für das einfache Leben auf dem Bauernhof.

Wir sind seit 2010 verheiratet und im Jahr 2013 beschlossen wir, unseren Lebensstil zu ändern und nach einem einfacheren und gesünderen Leben zu suchen, das uns der Natur näherbringen könnte.

Hier ist eine Zusammenfassung ihrer Geschichte in eigenen Worten:

"Wir haben uns entschieden, das Anwesen Santo Antonio zu kaufen, ein kleines Grundstück von insgesamt 6 Hektar in der Gemeinde Conceição do Rio Verde, in der Region Serra da Mantiqueira, dem Hauptanbaugebiet für Arabica-Kaffee in Brasilien.

Edvalda

Obwohl wir keinerlei Kenntnisse im Kaffeeanbau hatten, haben wir uns entschlossen, 4 Hektar Arabica-Kaffee der Sorten Mundo Novo und Catuai Vermelho anzupflanzen, mit der klaren Idee, qualitativ hochwertigen Kaffee zu produzieren und dabei größten Respekt für die Umwelt und alle Menschen, die am Produktionsprozess beteiligt sind, zu zeigen.

Jedes Jahr lernen wir Neues auf unserer Farm dazu, wir stehen vor neuen Herausforderungen und bemühen uns, unser Produkt durch kleine, aber wichtige Investitionen zu verbessern - immer mit der Überzeugung, dass uns die Natur doppelt so viel zurückgibt, wenn wir gut für sie sorgen.

Unser Trocknungsprozess ist natürlich, auf einer Zementterrasse oder auf Trockentischen.

Wir produzieren nun schon einige Jahre Kaffee und merken, dass es keine einfache Aufgabe ist, erst recht nicht, wenn es um Spezialitätenkaffee geht. Wir haben bereits Dürren und andere Schwierigkeiten durchgestanden, aber gleichzeitig entwickeln wir uns weiter und verlieben uns immer mehr in diese Welt."