Dona Sá und ihre Geschichte

Seit ich in Deutschland lebe, habe ich den Wunsch, mein eigenes Unternehmen zu gründen.

Das Interesse an der Kaffeewelt begann, als ich 2012 im Einzelhandel zu arbeiten anfing. Jedes Mal, wenn ich ein Päckchen Kaffee aus Brasilien verkaufte, konnte ich mit Freude sagen, dass der Kaffee aus meiner Region stammt. Dabei ergaben sich immer wieder Gelegenheiten, etwas über die Kultur und den Lebensstil meiner Heimat zu erzählen. Natürlich ist die Leidenschaft für Kaffee auch ein Teil meines Alltags. Ohne eine schöne Tasse Kaffee kann ich meinen Tag nicht beginnen.

2018 las ich das Buch „Mulheres do Café no Brasil“. Darin werden die Vorurteile, denen die Kaffeeproduzentinnen ausgesetzt sind, dargestellt. Man erfährt von ihrer gesellschaftlichen Benachteiligung und den täglichen Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, um Familie, Arbeit und Karriere zu vereinbaren. Vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen, fühlte ich mich diesen Frauen sehr nahe.

Seither ist mir die Idee nicht mehr aus dem Kopf gegangen, Kaffee von Frauen aus Brasilien in Deutschland zu verkaufen. Daraus erwuchs Ende 2020 die Entscheidung, mich selbstständig zu machen.

2021 begann ich, Kontakte zu Fachleuten in Brasilien herzustellen, die sich mit Kaffee und Kaffeeimport auskennen. Ich reiste nach Brasilien, um einige Kaffeefarmen und Produzentinnenverbände in meiner Region Minas Gerais zu besuchen. Ziel war, Kaffeeplantagen aus der Nähe zu sehen und mir die Geschichten ihrer Betreiberinnen anzuhören. So entstand der direkte Kontakt.

Zurück in Deutschland, gelang es mir, mein Geschäftskonzept auf Papier zu bringen: Ich importiere Rohkaffee aus Brasilien. Diesen Kaffee haben Frauen in Familienbetrieben produziert, und ich kaufe ihn direkt bei ihnen. Ich arbeite ohne Zwischenhandel. Der Kaffee wird frisch und schonend geröstet.

So wurde die Kaffeemarke „Dona Sá - Frauen Machen Kaffee“ ins Leben gerufen.

Ich kann den Kaffee bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen. Ich kenne die Produzentinnen und ihre Farmen. Ich besuche sie und tausche mich regelmäßig mit ihnen aus. Für mich bedeutet Rückverfolgbarkeit, dass ich nicht nur das Land und die Region kenne, sondern genau weiß, wo der Kaffee angebaut wird und wer ihn geerntet und verarbeitet hat.

Ich bin den Produzentinnen sehr dankbar, dass sie an meine Idee glauben und mit mir eine langfristige Partnerschaft eingehen wollen.